Manchmal ein Traum,
der nach Salz schmeckt
Stimmen zum Buch:
Helga Abret
(aus einem Brief vom 26. März 2013):
»Wenn ich alle Bücher wegwerfen müßte, würde ich, so seltsam das klingt, nur
Deinen Gedichtband behalten. Du bist eine ganz große Lyrikerin.
Ich bn glücklich, einen Menschen wie Dich kenengelernt zu haben und eine Lyrikerin,
die so vieles sagt, was ich selbst nicht in Worte fassen konnte.«
(Univ. Prof. Dr. Helga Abret wurde am 1. 4. 1939 als Helga Brauner in Breslau geboren. Sie verstarb
am 21. 4. 2013 in Nancy, Frankreich. Nach dem Studium der Germanistik und Slawistik und der
Promotion in Heidelberg erfolgte ihre Habilitation an der Sorbonne/Paris über den Münchner
Verleger Albert Langen. Sie war Maître de conférences an der Universität Nancy, seit 1992
Professorin für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Paul Verlaine/Metz. Aus ihrer Feder
stammten zahlreiche Buch- und Zeitschriftenveröffentlichungen über Verlagswesen und Publizistik im
Wilhelminischen Deutschland, sowie wissenschaftliche Arbeiten zur utopischen und phantastischen
Literatur um die Jahrhundertwende und zur Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts (u. a. Georg Drozdowski,
Theodor Fontane und Hermann Hesse.)
Auszug aus einer Buchbesprechung von Diether Krywalski:
[...] Neben das Vertrauen an die Vernunft, an die Geschichte und erlebter Geschichte Würde und Wert, tritt Ilse Tielschs faszinierender Umgang mit Sprache; niemals aktiviert sie Worthülsen, Phrasen, sprachliche Beliebigkeiten. Das lyrische Gesamt-OEuvre der Dichterin zeigt bis in die kleinsten Sprachdetails und strukturierte Satz- und Versformen, dass die Gedichte ihr Entstehen über persönliche Anlässe hinaus – bei lyrischen Texten eine Selbstverständlichkeit – das Ergebnis gedanklicher Schärfe und Reflexion zeigen, eine Distanz schaffen, die notwendig ist, um das sprachliche Dokument zum Kunstgebilde werden zu lassen. Die Gesammelten Gedichte Ilse Tielschs, in einer vorbildlichen Ausgabe präsentiert, werden durch sehr genaue, sorgfältig erarbeitete Register, durch Nachweise der Erstpublikationen und kluge, einfühlsame Essays von Helmuth A. Niederle und Christian Teissl erschlossen. So lässt der schöne Band auch editorisch keine Wünsche offen.
Wenn es eine lyrische Stimme gibt, die immer neue Reflexion der eigenen als eigene Geschichte, als Kultur und Bindung an den mährisch-böhmischen Raum zeigt und erleben lässt, so ist es die Dichtung Ilse Tielschs, deren Lyrik zum Lesen und Erleben verführt.
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