Vita & Auszeichnungen


Ilse Tielsch

Geboren in Auspitz, Südmähren (heute Hustopece), ČSR;
im April 1945 Flucht vor der nahen deutsch-russischen Front, Landarbeit in Oberösterreich, dann Fortsetzung der Schulausbildung in Linz, Wiederfinden der Eltern über eine Suchzeitung des Roten Kreuzes in Wilfersdorf (Nieder-österreich). Im Herbst 1946 nach Wien, dort Matura 1948; Zuerkennung der österreichischen Staatsbürgerschaft 1949; Studium der Zeitungswissenschaft und Germanistik an der Universität Wien. Intensiver Kontakt zur Autoren- und Schauspielergruppe um Erich Neuberg und Helmut Qualtinger im »Theater der Neunundvierzig«. 1948 erster Abdruck eines Prosabeitrages in der Wochenzeitung »Die Woche« (Globus Verlag Wien); 1950 Heirat mit Rudolf Tielsch; sie war Fabriksarbeiterin und Gelegenheitsarbeiterin in verschiedenen Berufen (auch im Buchhandel), 1953 Promotion;
erster Abdruck eines Gedichtes 1955 in der Anthologie »Aber das Herz hängt daran« im Brentano-Verlag Stuttgart. Den ersten Gedichtband veröffentlichte Rudolf Felmayer 1964 in der Reihe »Neue Dichtung aus Österreich«. Der erste Prosaband Begegnung in einer steirischen Jausenstation erschien bei Neugebauer Press Bad Goisern 1974;
Ilse Tielsch (Familienname vor der Heirat Felzmann) war Mitglied des Österreichischen P.E.N.-Clubs und des OeSV, sowie Gründungsmitglied des Literaturkreises »Podium«. 2000 Berufung in die Sudetendeutsche Akademie der Wissenschaften und Künste. Ab 1964 freiberufliche Schriftstellerin.
2023 verstorben in Wien.

Veröffentlichungen in zahlreichen österreichischen und ausländischen Literatur- und Kulturzeitschriften, Zeitungen, Anthologien (übersetzte Beiträge in bisher 24 Ländern und in deren Sprachen). Sendungen in diversen in- und ausländischen Rundfunkanstalten (Hörspiele, Buchrezensionen, Erzählungen, Lyrik, ein Filmdrehbuch).

Bisher sind 25 Bücher von Ilse Tielsch (Prosa und Gedichte) erschienen, 8 davon wurden in mehrere Sprachen übersetzt). Beiträge (Lyrik und Prosa) erschienen in: Ägypten, Belgien (Flämisch), Brasilien (Portugiesisch), Bulgarien, China, Canada (Englisch), Frankreich, Holland, Indien (Hindi), Italien, Ossetien, Polen, Rumänien, Russland, Schweden, Serbien, Slowenien, Tschechische Republik, Türkei, Weißrussland (Russisch), Ungarn, USA (Englisch). Außerdem erschien eine Anzahl abgeschlossener Klein-publikationen, darunter 8 Bogendrucke und ein bibliophiler Gedichtband mit Farbholzschnitten von Oskar Matulla, hand-gesetzt von der Autorin und Oskar Matulla bei Tusch in Wien. Vom ORF gesendet wurden – außer einer großen Anzahl von Erzählungen, Buchrezensionen und essayistischen Beiträgen – die Erzählung Erinnerung mit Bäumen (in 6 halbstündigen Folgen, gesprochen von Maria Becker) und, von der gleichen Sprecherin, in 25 Folgen die Romane Die Ahnenpyramide und Heimatsuchen. Nach dieser zuletzt genannten Sendung, die in der Reihe »Roman in Fortsetzungen« ausgestrahlt wurde, entstand 2010 ein Hörbuch (9 CDs). Näheres dazu siehe hier.

Postskriptum: Anfangs publizierte die Autorin unter dem Doppelnamen Ilse Tielsch-Felzmann. »Ich empfehle diese Ilse dringend der Aufmerksamkeit erwachsener Leser«, meinte Hans Weigel, und empfahl ihr, den zweiten Teil ihres Doppelnamens zu kappen; Die Autorin befolgte diesen Rat und der Literaturkritiker Kurt Kahl schrieb am 10. März 1979 in der Wiener Tageszeitung »Kurier« eine Notiz zu diesem Umstand mit dem Titel: AUTORIN HALBIERT, mit der oben zitierten Wendung.

Literaturpreise und Auszeichnungen:
Förderpreis für Literatur des Theodor-Körner-Stiftungsfonds zur Förderung von Wissenschaft und Kunst (1965);
Förderpreis des Landes Niederösterreich für Literatur (1971);
Boga-Tinti-Lyrikpreis des Presseclubs Concordia Wien (1971);
Ehrengabe des Andreas-Gryphius-Preises der Künstlergilde Esslingen (1972);
Erzählerpreis des Autorenkolloquiums Neheim/Hüsten, sowie Preis der dortigen Schülerjury (1975);
Buchprämie des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst (1979, 1982, 1988, 2009);
Würdigungspreis des Landes Niederösterreich für Literatur (1980);
Südmährischer Kulturpreis (1981);
Kulturpreis der Sudetendeutschen (1983);
Preis der Harzburger Literaturtage (1987);
Andreas-Gryphius-Preis der Künstlergilde Esslingen (1989);
Anton-Wildgans-Preis der Österreichischen Industrie für Literatur (1989);
Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (1989);
Wolfgang-Amadeus-Mozart-Preis der Goethe-Stiftung Basel (1995);
Schönhengster Kulturpreis (1998);
Eichendorff-Literaturpreis (1998);
Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (2000);
Franz-Theodor-Csokor-Preis (2017).










Eichgraben 1966: mit Rudolf und Erna Felmayer
Besuch beim Pferd „Fritzl“